Das Graphic Recorder Branchentreff in München

Sep 11, 2019

Es war wieder soweit! Einmal im Jahr trifft sich die deutschsprachige Gemeinschaft von Graphic Recordern, um sich zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Renate von Designdoppel war dieses Jahr beim Graphic Recorder Branchentreff in München (#w28muc19) mit von der Partie und berichtet.

Alte Bekannte und neue Verbindungen

In wechselnden Städten organisieren Mitglieder dieser diversen Gruppe die spannenden Treffen. Letztes Jahr leistete Markus Engelberger eine tolle Arbeit und brachte das Branchentreffen 2018 nach Wien (zum entsprechenden Artikel). Für 2019 hatten sich Heike Haas und Matthias Schwert freiwillig erklärt, das „Qualitätsnetzwerk deutschsprachiger Visualisierer und Visualisiererinnen“ nach München zu holen. Und soviel kann ich vorweg nehmen: mit Herz und Hirn haben die beiden ein fantastisches und anregendes Event auf die Beine gestellt!

Ob aber Organisator oder Teilnehmer: Das Wichtigste an solchen Veranstaltungen sind für mich die Menschen. Man gewinnt sie schnell lieb, die Graphic Recorder, die aus allen Himmelsrichtungen anreisen. Das Außergewöhnliche an unserer Branche ist, dass wir uns überhaupt nicht kompetitiv begegnen. Statt Ellenbogen gibt es Unterstützung und Rückhalt. Man fordert und fördert sich. Mit einigen Altbekannten vertieft man die Verbindung. Aber auch neue Gesichter sind stets willkommen und wurden bei diesem Graphic Recorder Branchentreff besonders gut eingebunden.

Herz und Hirn beim Graphic Recorder Branchentreff

Wie kann und sollte sich die Branche Graphic Recording in der Zukunft aufstellen? Nach dem Vortrag zum Thema „Future Fit – Understand your future customer“ sprachen wir über die Trends, die die Zukunft prägen. Als ersten Trend beschrieb Simone Nidenau die „Attention Economy“. Aufmerksamkeit ist eine wertvolle und begrenzte Ressource, die zu erlangen immer schwerer wird. Bei der Experience Economy, dem zweiten Zukunftstrend, geht es darum, dass alles originell, unerwartet und einzigartig sein soll. Der Verbraucher sehnt sich nach Erfahrungen und Erlebnissen, in die er eintauchen kann. Die „Convenience Acceleration“ benennt den Trend zur besonders schnellen und komfortablen Bedürfnisbefriedigung. Wir als Graphic Recorder stellen zwar kaum Produkte für Endverbraucher her, trotzdem ist ein Verständnis für den sich verändernden Markt wichtig.

Sketchnotes Graphic Recorder Branchentreff w28muc19 Future Fit

Darüber hinaus gab es viele Themen, die es in Kleingruppen und sowie der ganzen Graphic Recorder Gruppe zu besprechen gab. Wie sehr beeinflussen uns mentale Modelle? Können wir Muster aufbrechen? Wie erreichen wir einen Mehrwert über das Event hinaus? Und was können wir eigentlich für den Klimaschutz tun?

Für mich zeigte das Graphic Recorder Branchentreff einmal wieder die Reichhaltigkeit und den Zusammenhalt unserer Branche. Hut ab! Und danke für die tollen Tage. Nächstes Jahr geht’s nach Berlin.