Visualisieren lernen in unseren Workshops

Aug 9, 2023

Seit ein paar Jahren werden wir vom Designdoppel von verschiedensten Seiten immer mal wieder für Scribble-Workshops oder Visualisierungs-Kurse angefragt. Dabei sollen den Teilnehmenden die Grundlagen des schnellen Zeichnens vermittelt werden. Nach nun schon vielen Workshop-Terminen mit sehr unterschiedlichen Gruppen möchten wir hier ein wenig berichten.

Visualisierung statt Kunst

„Es geht hier nicht um Kunst.“ Das ist eine der ersten Aussagen, die wir in unseren Workshops treffen und gerne dreifach unterstreichen. Gerne wird man als Graphic Recorderin ja als Künstlerin bezeichnet und das ist sicherlich in aller Regel positiv gemeint. Aber meiner Ansicht nach ist das, was wir machen, viel mehr Visualisierung als Kunst. Wir versuchen durch Hören und Sehen zu verstehen und das Verstandene abzubilden. Wir visualisieren. Und das Visualisieren selbst erfordert eben ganz spezielle Fähigkeiten, die mit Kunst eher wenig zu tun haben. Die Idee und das Verständnis stehen über der Kunstfertigkeit der Darstellung. Vielleicht kann oder will nicht jede:r gleich Graphic Recorder:in werden, aber wir sind sicher: jede:r kann Visualisieren lernen!

Designdoppel beim Workshop Visualisierung

Die Inhalte eines Visualisierungsworkshops

Während des Workshops arbeiten wir uns durch alle Themen, die für einen Einstieg in die Visualisierung unserer Meinung nach wichtig sind. Wir beginnen normalerweise mit ein paar schnellen Lockerungsübungen, damit die Teilnehmenden die Scheu vor Stift und Papier rasch ablegen. Neue Themen stellen wir dann immer- natürlich gut visualisiert – am Flipchart vor und geben Zeit zum Mitzeichnen und Fragen stellen. Wie kann man aus einfachen Formen schon erste kleine Illustrationen erschaffen? Wie hilft der Einsatz von Farbe und Schatten?

Zwischen den Themenbereichen helfen praktische Aufgaben, das Gelernte selbst auszuprobieren und zu verfestigen. Nach und nach behandeln wir dann sowohl die Darstellung von menschlichen Figuren und Ausdrücken als auch Ideen zur Bildfindung abstrakter Begriffe wie Risiko, Anziehung oder Vertrauen und dem Einsatz von Strukturelementen. Und da auch eine gute Handschrift für die Visualisierung wichtig ist, widmen wir uns diesem Thema ebenfalls. Je nach Workshop-Länge und Teilnehmendenkreis können einzelne Themen natürlich weggelassen, ergänzt oder mit besonderem Fokus betrachtet werden – Sie bestimmen. Beim gesamten Workshop steht neben den Inhalten der Spaß am gemeinsamen Zeichnen im Vordergrund.

Wer braucht denn überhaupt Visualisierungen?

Die wenigsten Menschen haben in ihrem beruflichen Alltag konkret mit dem Zeichnen zu tun, dennoch kann die Fähigkeit des Visualisierens an vielen Stellen nützlich sein.

  1. Wer manchmal präsentieren muss, kann Methoden der Visualisierung nutzen, um Präsentationen lebendiger und verständlicher zu machen. Eine schön aufbereitete Idee auf einem Post-It oder Flipchart fällt schnell ins Auge und bleibt im Kopf.
  2. Auch für eigene Aufzeichnungen und Notizen sind Visualisierungen bereichernd. Das beginnt schon bei einer guten Handschrift und der Verzierung des Geschriebenen mit kleinen Illustrationen. Aber auch der Einsatz von Strukturelementen kann enorm helfen. Für Notizen, die man sich gerne immer wieder anschaut und vielleicht auch mit anderen teilen möchte.

Übrigens machen wir in unseren Workshops immer wieder die Erfahrung, dass es vor allem darum geht, die Scheu abzubauen. Wenn das „Ich kann aber nicht zeichnen“ vom Anfang spielerisch schon in wenigen Stunden zu einem „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das kann – und dass es so viel Spaß macht!“ wird, haben wir unser Ziel erreicht.