Unsere Illustrationen für ein Jugendbuch

Jun 3, 2022

Buchillustrationen

Im letzten Jahr erreichte uns ein (für uns) eher ungewöhnlicher Auftrag. Ein Verlag fragte an, ob wir unseren Graphic Recording Stil auch für Buchillustrationen umsetzen könnten. Das Thema klang spannend: ein moderner Ratgeber für Jungs, der in lockerer und selbst-ironischer Sprache Mythen und Klischees rund um das Thema Männlichkeit, Heteronormativität und Gender-Rollen enttarnt und Alternativen aufzeigt. Die Jungs bei diesen wichtigen gesellschaftlichen Themen mit ins Boot zu holen, scheint uns tatsächlich ein sehr wichtiges Anliegen. Mit unseren „So-zeichnest-du“-Büchern haben wir bereits Erfahrung mit Kinderbüchern, ein Jugend-Sachbuch ist in unserem Portfolio aber etwas Neues.

Aufräumen mit Jungs-Klischees

Geschlechter-Stereotype und Klischees begegnen uns täglich und können es gerade Heranwachsenden schwer machen, ihren Platz in der Welt zu finden. „Echte Jungs“ essen natürlich viel Fleisch und weinen nicht, haben mächtig Bartwuchs, sind unordentlich und lieben Bier. Mit derartigen Klischees aufzuräumen, finden wir eine wichtige Aufgabe. Damit Jugendliche ihren eigenen Weg finden, statt sich oberflächlich wie ein „Echter Junge“ zu verhalten. Mit jugend-gerechter Sprache erklärt der Autor Felix Treder im Buch „Echt Jetzt?! 99 bescheuerte Lügen über Jungs, die du nicht glauben solltest“, warum auch Jungs Liebeskummer haben, dass auch leise Jungs stark sein können und dass Beauty kein Geschlecht hat. Das Buch ist ab 11 Jahren und kann direkt beim Oetinger-Verlag erworben werden.

Jugendbuch Illustrationen Vignetten und Icons

Designdoppel-Figuren – diesmal mit Hals

Vielleicht ist dem einen oder anderen aufgefallen, dass unsere Figuren in diesen Illustrationen etwas anders aussehen als gewohnt. Statt den halslosen „Kopffüssern“, „Tönnchenfiguren“ oder wie auch immer sie umschrieben werden, haben die Charaktere unseres Jugendbuchs nun Hälse, Hände und etwas andere Proportionen. Wir wollten für diese neue Zielgruppe stilistisch etwas variieren und im Körperbau detaillierter werden. Die Figuren durften auch nicht zu kindlich wirken, damit sich Jugendliche gut mit ihnen identifizieren können. Es entstanden schließlich verschiedene Icons, Vignetten und ganzseitige Illustrationen. Mit dem Ergebnis sind wir nach einigem Experimentieren nun sehr zufrieden und können uns vorstellen, diesen Stil bei Bedarf in weitere Projekte zu integrieren.