Graphic Recording zu Corona-Zeiten

Apr 24, 2020

Graphic Recording geht auch remote! In Zeiten der Corona-Krise schwenken viele auf Videokonferenzen per Skype oder Zoom um. Dabei muss man auf ein Graphic Recording nicht verzichten. Im Gegenteil – gerade jetzt kann eine individuelle Illustration einen (im Vergleich zu Face-to-Face-Meetings) unpersönlicheren Videocall aufwerten, Menschen zusammenbringen und kreativen Spirit versprühen.

Das Designdoppel macht Homeoffice

Auch für uns vom Hamburger Designdoppel kam die Krise um das neue Coronavirus Sars-CoV-2 in ihrer Schlagbreite unerwartet. Die Zusammenarbeit verändert sich durch unser Homeoffice, viele Veranstaltungen wurden abgesagt, Aufträge fallen weg und wir müssen uns wie alle Kreativschaffenden (und natürlich andere Branchen) neu orientieren.

Dabei stecken wir aber nicht den Kopf in den Sand, sondern nutzen diese Zeit, um uns mit neuen Arbeitsweisen, Werkzeugen und Methoden vertraut zu machen. Wir vermissen natürlich das physische Zusammenarbeiten in unserem Atelier. Und sind gleichzeitig fast überrascht, wie gut man doch auch Zuhause arbeiten kann, nachdem man sich erst einmal eingerichtet hat. Manches muss neu erfunden werden. Neu gedacht. Auch wir befinden uns in dieser großen Testphase und lernen täglich dazu. Zwar sind die ersten Lockerungen da, doch wird es noch eine ganze Weile dauern, bis wieder Normalität in unser aller Leben einkehrt. Mit Geduld und Einfallsreichtum werden wir hoffentlich aber gestärkt, flexibler und mit neuem Repertoire aus dieser Zeit hervorgehen.

Wir vom Designdoppel sind also nach wie vor per Mail oder Telefon für Sie erreichbar. Und freuen uns über Ihre Anfragen zu virtuellen Graphic Recordings, Infografiken, Illustrationen und Erkärfilmen.

Graphic Recording per Videokonferenz – Funktionalität und Mehrwert

Und wie funktionieren nun eigentlich diese „remote“ Graphic Recordings? Viele Graphic Recorder stellen sich aktuell diese Frage. Zum Glück ist unsere Branche sehr vernetzt und höchst solidarisch, sodass wir uns bereits mit einigen unser wertgeschätzten Kolleg*innen ausgetauscht und erfolgreich gemeinsam getestet haben. Auch einen ersten Live-Auftrag haben wir bereits per internationaler Zoom-Videokonferenz erfolgreich durchführen können.

Und was ist der Mehrwert eines solchen Graphic Recordings? Bringt das überhaupt was? Die Besonderheiten von Online-Konferenzen im Vergleich zu Veranstaltungen mit physischer Präsenz sind dieser Tage schon von vielen ausgiebig besprochen worden. Einige der Nachteile möchten wir hier kurz aufgreifen:

  • streikende Technik: der Server ist überlastet oder bei einzelnen Teilnehmern fällt das WLAN aus
  • Teilnehmer fühlen sich weniger involviert, Beteiligung/Motivation sinkt
  • schneller absinkende Aufmerksamkeit durch fehlendes Setting
  • das Networking fällt fast gänzlich weg, auch das gemeinsame Revue passieren lassen in den Kaffeepausen

Natürlich ist Graphic Recording hier zwar kein Allheilmittel, kann aber sehr wohl dazu beitragen, dass die Teilnehmer länger „bei der Stange“ bleiben. Auch wenn jemand etwas verpasst haben sollte (zum Beispiel durch ausgefallene Technik), kann er oder sie im Nachgang durch die Zeichnung einen Überblick über das Besprochene bekommen. Das visuelle Element des Recordings kann Teilnehmer neugierig machen und die Aufmerksamkeit steigern. Gerade bei Gruppendiskussionen ist es toll, seinen eigenen Beitrag später auf dem visuellen Protokoll wiederzufinden.

Einbindung des remote Graphic Recordings (Tools, Technik, Fehlerquellen)

Bei der Einbindung eines Graphic Recordings in Videokonferenzen gibt es verschiedene Ansätze für unterschiedliche Bedürfnisse und Tools.

Verschiedene Veranstalter experimentieren derzeit mit verschiedenen Tools für Videokonferenzen. Besonders beliebt sind die Nutzung von Zoom Cloud Meeting, Microsoft Teams und Skype. (Dabei gibt es bei Zoom derzeit einige Datenschutzbedenken, aber das ist ein anderes Thema.) Es ist wichtig, im Vorfeld genau zu überlegen, welche Wirkung durch die Visualisierung erzielt werden soll. Geht es um ein detailliertes Dokumentieren? Oder liegt der Fokus auf der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit? Wenn zeitgleich eine Rednerpräsentation mit der Gruppe geteilt wird, kann ein Live-Recording beispielsweise zu stark mit der Präsentation konkurrieren. Es sollte dann eher „im Hintergrund“ stattfinden, statt parallel im Livestream zu laufen.

Bei Gruppendiskussionen ohne geteilten Bildschirm kann ein remote Graphic Recording im Livestream wiederum sehr nützlich sein, um an verschiedene Aussagen der Diskussion anknüpfen zu können. In jedem Fall können die gezeichneten Ergebnisse in den Pausen oder für den Ausklang der Online-Veranstaltung verwendet werden. Außerdem sind sie großartige Erinnerungsstützen nach dem Event.

Da das Thema des remoten Graphic Recordings auch für uns neu ist, sind wir noch keine technischen Experten. Jedes Setting sollte (wie bei einem normalen digitalen Graphic Recording) vor der Veranstaltung einmal getestet werden, um mögliche Fehlerquellen rechtzeitig aufzudecken und Lösungen zu finden. Dabei sind wir immer bereit, gemeinsam zu experimentieren.

Was ist bei einem Totalausfall?

Zwar kommt es sehr sehr selten vor, doch als Ausnahme kann es leider doch einmal passieren: Die Technik streikt, die Server sind überlastet, das Internet macht nicht mit – beim Veranstalter oder auch bei uns. Was tun, wenn das remote Graphic Recording nicht wie geplant stattfinden kann oder zwischendurch abbricht?

Bisher hatten wir diesen Fall nicht, doch wir sind sicher, dass sich immer eine Notlösung finden lässt. Sollte unser Livestream abbrechen, könnten die Inhalte trotzdem aufgezeichnet werden und in den Pausen per Mail zugesandt werden. Sollte die ganze Veranstaltung ausgesetzt werden müssen, kann der Termin natürlich nachgeholt werden.

Trotz neuer Herausforderungen ist das Graphic Recording auch über die Distanz eine schöne Sache, die Veranstaltungen aller Art bereichern kann. Gerade bei Videokonferenzen ist es umso wichtiger, die Teilnehmer zu motivieren, zu inspirieren und zusammen zu bringen. Da kann so ein kreativer Input ein schöner „Anker“ für die Veranstaltung sein.

Auch beim Hören eines Podcast können Visualisierungen hilfreich sein, um Gehörtes besser zu verstehen und im Kopf zu behalten. Mehr dazu auf unserer Fachseite www.graphic-recording-digital.de